Vogelfrei

 

Gewandelt auf Sohlen der Gerechtigkeit,

Das Schwert der Ehre in der Rechten

Wollt´ ich einst die Welt verbessern.

Ich habe Kriege geführt,

Meist die Wahrheit gesprochen

Und stand dem Schwachen tapfer zur Seite.

Nun bin ich hier

Am Pranger der Lügen

Vom eigenen Schwerte

Überführt;

Finger zeigen auf mich:

Haben sie recht?

Werde ich fortan meiner eigenen Attitüde folgen können?

Muss ich nicht in des Schuldigen Augen

Nach einem Grund für sein Tun fragen?

Und höre ich ihn,

Welches Gericht beschließt das Urteil?

Nun wandle ich Barfuss,

Nicht einmal den Schild am Arme -

Bin kein Kämpfer der Gerechten mehr.

Nackt und Vogelfrei

Bereit, verurteilt zu werden.

Wenn es einen Gott gibt,

So habe ich verloren...

2001 © caskid